Bavaria, Germany, Europe
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Gabriela Römer

Kunst in Coronazeiten - War wirklich Alles schlecht?...

April 2021

Gabriele Römer ist eine der Teilnehmerinnen des Kunstprojekts #kuico.

Gabriela Römer
Freischaffende Künstlerin

lebt in Passau

https://www.gabriela-roemer-kunst.de/


Das Foto Bild Nr. 3 ist im März/April 2020 entstanden. Die Geschäfte waren geschlossen. In vielen Schaufenstern hingen Botschaften an die Kunden. Das beeindruckte mich sehr.

2020 empfand ich die erzwungene Ausgangssperre nicht als Haus-Arrest. Ich genoss erst einmal die „Freiheit“ viele Termine in meinem Kalender streichen zu können. Traurig war ich an Ostern 2020, als der Besuch der Familie meiner Tochter mit Enkelin Laura (8 Jahre) nicht stattfinden konnte. Dafür malte ich, nicht aus Frust, sondern aus Spaß, ein Acrylbild mit dem Titel: Gabis Osterschaf. Ich unternahm sehr viele Spaziergänge, tat mir sehr gut.


Auch wenn wir nicht richtig barrierefrei sind hier auf unserer Website, so versuchen wir doch, auch Sehbehinderten einen Zugang zu unserem Projekt zu geben. Und deshalb könnt ihr über Klick auf den orangenen Pfeil die Statements über den externen Player Soundcloud nun auch hören. Viel Spaß!

Werte wieder entdeckt: Ich nahm die jahrelangen Ratschläge meiner Familie, Freundinnen und Freunde an, mich mehr auf mich selbst zu besinnen. Außerdem habe viel mehr Zeit um den Kontakt zum Freundeskreis wieder zu beleben. Die Familie „rückt“ noch näher zusammen, durch mehr Zeit die zur Verfügung steht.

Die Zukunft am Anfang der C.-Epidemie: Zuerst herrschte das Unbekannte, dann die Tatsache, dass das Virus sehr ansteckend ist und dann die Auseinandersetzung im Beruf und Privatleben. Als das Leben in allen Bereichen heruntergefahren wurde, stellte ich mich auf eine lange Zeit ein, viel zuhause zu verbringen. Ich zeichnete und malte sehr viel mehr, als in den vergangenen Jahren, das macht mich sehr glücklich. Ich bedauerte sehr, dass alle Vernissagen abgesagt werden mussten.

Im Sommer 2020, durch die Lockerung und ein bisschen „Normalität“ atmeten alle Künstler etwas auf. Die Talk-Show-Teilnehmer warnten die Bürger im Sommer vor dem Herbst und der 2. Welle. Ich glaubte daran. In vielen Gesprächen und Debatten kristallisierten sich die Skeptiker/Gegner und die Realisten heraus. Ich hielt mich streng an die Hygienemaßnahmen und sah für das neue Jahr die Rettung in der Impfung.

An den Gedanken innerhalb des letzten Jahres hat sich bei mir vieles geändert. Die Todeszahlen weltweit belasteten mich sehr, besonders die Bilder von Italien, meinem Lieblings- Urlaubsland und auch in den Altersheimen in Deutschland erschreckten mich.

Es entstand in vielen Debatten und Gesprächen eine Ernsthaftigkeit, im geschäftlichen wie privaten Bereich. Das „Virus“ nahm und nimmt sehr viel Raum ein. 2020 kannte ich nicht sehr viele Personen in meinem Umfeld, die sich infizierten, oder gar am oder mit dem Virus verstarben. Weihnachten rückte näher. Mein Sohn und meine Schwiegertochter kamen zum Essen zu mir und fuhren um 20.45 Uhr auf Grund der verhängten Passauer Ausgangssperre, nachhause. Mit meiner Enkelin und anderen Verwandten hielten wir über Teams eine Videokonferenz ab. Wir sahen der Enkelin Laura beim Auspacken der Geschenke zu und stießen über den Bildschirm gemeinsam an. Ähnlich verlief Silvester 2020/2021.

Ich habe mich geändert, nicht grundlegend: 2021 habe ich viele Infizierte erlebt und von einigen Todesfällen, von bekannten Personen erfahren – das macht etwas mit einem, mit den Gefühlen und Einstellungen. Ich bin sehr vorsichtig im Umgang mit Begegnungen, viel Abstand mit Vorsicht. Ich empfinde es sehr befremdlich keine Umarmung, ja nicht einmal einen Händedruck erleben zu können. Das Virus schwingt überall mit, ist sehr dominant und furchteinflößend. Zu jedem Einkauf und beim Verlassen der Wohnung, oder Arbeitsstätte, setzte ich schon ganz automatisch die Maske auf und desinfiziere meine Hände. Es ekelt mich, wenn ich auf den Wegen gebrauchte Masken liegen sehe. siehe. (Dazu Bild 1 Die gebrauchte Maske) 

Positive Veränderungen: Nach einem Jahr Pandemie, kann ich resümieren, dass ich mich bedeutend mehr mit Kunst beschäftigte und viel mehr Bilder malte und immer noch sehr viel mehr Zeit für mich zur Verfügung habe, was ich sehr genieße.

Negative Veränderungen: fehlender Körperkontakt, Umarmungen unter Freunden und Familie fehlen. Bei der derzeitigen Mutante besteht mehr Gefahr der Ansteckung, das erzeugt schon Angst vor der Ansteckung.

Wann werden wieder Veranstaltungen zugelassen? Wann dürfen wir wieder gemütlich im Restaurant zusammensitzen? Wann dürfen wir verreisen? Das empfinde ich als große Entbehrung. (Dazu mein Bild 2, die leere Litfasssäule, nur ein Schatten seiner selbst, mit einem Sonnenstrahl)

Sorge und Angst, in der Zukunft, oder positive Stimmung: da das Virus weltweit verbreitet ist habe ich große Bedenken, ob es jemals eingedämmt werden kann. Die Querdenker und Impfgegner handeln unverantwortlich, das verurteile ich sehr. Positiv gestimmt bin ich bei dem Gedanken, dass die Forschung in den nächsten Jahren, noch perfektere Impfstoffe entwickelt, die irgendwann wie eine Grippeimpfung 1x im Jahr zu bekommen ist.