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Tom Giesemann

Kunst in Coronazeiten - War wirklich Alles schlecht?...

Januar 2021

Tom Giesemann
Fotograf, Künstler
lebt in Neumünster
Facebook-Account: fototomgiesemann
Instagram-Account: FotoTomGiesemann
Website: www.tomgiesemann.de


Wie ich Corona erlebe

Am Anfang war es noch nicht sonderlich greifbar für mich. Ich habe anfangs gedacht, dass das Ganze so schnell wieder vorbei sein wird wie es gekommen ist. So wie Ebola oder die Schweinegrippe. Dann habe ich aber schnell gemerkt, dass es doch etwas Anderes ist.
Ein guter Freund von mir hat mich darauf hingewiesen, dass ich mich darauf einstellen kann, in nächster Zeit viel Zeit zuhause zu verbringen. Ich habe es erst nicht richtig ernst genommen, was mein Freund gesagt hat, doch ich halte mich an alle Maßnahmen.

Ich bin enttäuscht über einen Teil unserer Gesellschaft, die sich einen Dreck um die Gesundheit ihrer Mitmenschen kümmert. Menschen, die sich weder im Supermarkt noch sonst wo an Abstände und Maskenpflicht halten wollen. Und wenn man sie freundlich darauf hinweist, bitte auf die Abstände zu achten, wird man beschimpft, ausgelacht oder gar bedroht. Ich frage mich, wo diese Menschen ihre Bildung herhaben? „Sicher aus der Bild“, um die Ärzte zu zitieren.

Ich finde es traurig, dass immer mehr Menschen keinen Respekt mehr vor ihren Mitmenschen haben, und dass Corona dies beschleunigt und sogar auslöst. Die Gesellschaft spaltet sich dadurch extrem. Dabei vergessen viele Menschen in ihrem Alltag, dass es viele Menschen gibt, welchen es durch Corona schlechter geht als ihnen.


Auch wenn wir nicht richtig barrierefrei sind hier auf unserer Website, so versuchen wir doch, auch Sehbehinderten einen Zugang zu unserem Projekt zu geben. Und deshalb könnt ihr über Klick auf den Pfeil die Statements nun auch hören. Viel Spaß!

Nehmen wir als Beispiel die Kulturlandschaft:

Viele kreative Menschen und Kulturschaffenden hatten es schon vor Corona schwer, und sind jetzt durch die Coronakrise kurz vor dem Hungertod. Sie werden von der Politik ignoriert, nicht mal erwähnt. Dabei ist die Gesellschaft auf den Fugen der Kultur aufgebaut. Und ohne Kunst und Kultur, keine Freiheit. Denn ganz egal, was die Künstler versuchen, seien es Outdoorkonzerte, seien es weniger Besucher mit strengsten Hygieneauflagen oder gar die Museen und Opernhäuser, alles darf nicht geöffnet werden, bzw. stattfinden. Dabei sehen ich und viele andere Kunst- und Kulturstätten nicht als primären Übertragungsherd. Denn wenn man mich darauf hinweisen würde, Abstände und andere Maßnahmen zum Schutz einzuhalten, dann halte ich mich daran. Solche Kunst- und Kulturstätte dienen zu unserer Weiterbildung. Man besucht keinen solchen Ort, um sich dann nicht an Vorgaben, welche zum Schutz vor der Seuche dienen, zu halten.

Inzwischen genieße ich die Einsamkeit zuhause. Ich habe direkt am Anfang von Corona angefangen viel zu lesen, mich weiterzubilden und mein Leben von Grund auf zu verändern. Ich habe in der Zeit von Corona mit einer meiner inzwischen sehr lieben Freundin den Kontakt intensiviert. Anfangs haben wir uns kreative Postbriefe geschrieben, was dazu geführt hat, dass meine Freundin mich im Sommer trotz Auflagen zweimal besucht hat (sie ist aus der Schweiz zu mir gereist).
Wir beide haben uns sehr lieb gewonnen und bereichern uns gegenseitig in jeder Hinsicht. Dank ihrer Anregung mir gegenüber, konnte ich meinem langen Wunsch nach Ernährungsumstellung umsetzen. Inzwischen versuche ich größtenteils auf Fleischprodukte zu verzichten. Wenn noch Fleisch, dann nur regional und Bio. Generell achte ich vermehrt auf Nachhaltigkeit in meiner Ernährung und meinem Leben.


Ich habe sie dann kurz vor dem zweiten Lockdown in der Schweiz besucht. Dies war meine bisher längste Reise. Zwölf Stunden im Nachtzug. Doch die Reise hat sich vollumfänglich gelohnt. Ein besonderes Highlight dieses Urlaubs war die Van-Gogh-Ausstellung in Zürich. Unser nächstes gemeinsames Ziel, sobald es die Lage zulässt, ist das Van-Gogh-Museum in Amsterdam, worauf ich mich sehr freue. Während meines Aufenthalts in der Schweiz war ich überrascht, dass alle Kaffees noch geöffnet hatten und das Gesellschaftsleben ganz normal stattgefunden hat. Zudem bin ich sehr angetan von der Freundlichkeit der Schweizer (meine Freundin ist übrigens Sizilianerin).

Durch Corona hat sich mein Bewusstsein für mich und meine Mitmenschen grundliegend zum Positiven verändert. Ich hatte extrem viele kreative Inspirationen und Einfälle, wofür ich auch meinen Freunden und besonders meiner Freundin sehr dankbar bin.

Corona würde ich für mich als Startschuss meiner kreativen Bestimmung sehen. Das bestätigt bereits im ersten Monat des neuen Jahres 2021. Mehr dazu könnt Ihr auf meinen Social-Media-Kanälen erfahren. Ich bedanke mich bei Dir als Leser für dein Interesse an meinem geschriebenen Wort und meinen Bildern.
Wenn Du Anregungen oder Fragen hast, schreibe mir bitte gerne eine E-Mail unter fototomgiesemann@gmail.com