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Statements

Kunst in Coronazeiten - War wirklich Alles schlecht?...

Kunst steht immer in Verbindung mit all dem anderen, das unsere Kulturen ausmacht – mit der politischen und philosophischen Einstellung, mit der Versorgung, sei es medizinischer oder finanzieller Art, mit den jeweiligen sozialen Lebenssituationen und natürlich auch mit den ganz persönlichen geistigen und seelischen Einstellungen. Und es ist mir bewusst, dass die Verlinkung #statementsseitlichderKunst kein richtig feines Deutsch ist, aber es drückt aus, das nur Seite an Seite unser Leben betrachtet werden sollte und nur dann auch gut sein kann.

Corona betrifft all diese Bereiche und so finde ich es für dieses Projekt nur natürlich, dass auch Stimmen aus all diesen Bereichen zu hören/lesen sind: Medizin, Kulturwirtschaft, Wirtschaft, Soziologie, Philosophie, Seelenbetreung, Sicherheit und ich danke an dieser Stelle allen Menschen, die sich die Mühe gemacht haben, uns bei diesem Projekt zu unterstützen. Das ist keine Selbstverständlichkeit und dessen sind wir uns bewusst!

Eva Leopoldi

Philosophie

Mag. Karina Meyr-Kern

Coronapandemie als Entwicklungsmotor

Die sinnvollen Aspekte der Krise

Die Philosophie nimmt idealerweise zu den Themen, die die Menschen beschäftigen eine Metaebene ein, sichtet das Material, ordnet, entwickelt Visionen und zeigt Lösungen auf.

Krisen sind Zeiträume, in denen Fragen/ Themen/Probleme kulminieren. Die Coronapandemie kann zu Recht als Menschheitskrise gesehen werden.

In jeder Krise steckt ein erhöhtes Evolutionspotential- so auch in der Coronakrise.

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Wir Menschen sind gefordert, den übergeordneten Sinn dieser Krise zu erkennen, daraus zu lernen und geeignete Handlungen abzuleiten.

Zur Analyse ist es im Fall der Coronathematik zuerst einmal wichtig die Hauptakteure ins Visier zu nehmen – die Wissenschaft, die Politik, die Wirtschaft, die Medien und vor allem das Zusammenspiel dieser Player.

Schaut man von außen als Laie auf die Wissenschaft, sieht man klarerweise schon eine vorgefilterte Version. Wer als Wissenschaftler von der Öffentlichkeit gehört werden will, wird alles daransetzen, das zu erreichen. Sich hier eine halbwegs objektive Sicht anzueignen erfordert viel Recherche- und Auswahlarbeit, einen gut funktionierenden, kritischen Hausverstand und Austausch auf hohem Niveau. Wie auch immer – man wird mit einem guten Maß an Vertrauen in Vorleistung gehen müssen.

Die Politik genau zu beobachten und auch zu bewerten, halte ich für Menschenpflicht. Wir müssen daran interessiert sein, wie unsere Anliegen vertreten werden. Wir alle sind auch politische Wesen.

Ganz generell hat die Politik die Aufgabe, das Zusammenleben der Menschen in Bahnen zu lenken. Solange es keine echten Probleme gibt, ist davon nichts wirklich Weltbewegendes zu bemerken. In Krisensituationen allerdings, zeigt sich, sehr deutlich, wo wir Menschen gerade stehen und wozu wir fähig sind oder auch nicht.

Im Fall der Coronapandemie ist ganz klar zu beobachten, dass die Politik an die Grenzen kommt.

Hier möchte ich unbedingt anmerken, dass ich davon ausgehe, dass es sich in den allermeisten Fällen ganz einfach um Unfähigkeit handelt. Ganz klar gibt es aber auch Regierungen und Machthaber, die ihre Autorität missbrauchen.

So oder so – wir Menschheit können politisch gesehen einfach noch nicht mehr, das zeigt sich jetzt ganz deutlich.

Ganz Anders verhält es sich mit der Wirtschaft.

Es zeigt sich jetzt ganz klar, dass die Wirtschaft die Geschicke der Menschen steuert und nicht die Politik. Die großen Weltkonzerne haben weitgehend grenzenlosen Zugriff auf die Welt, sie agieren weltumspannend, und haben damit mehr Macht, als jede Regierung.

Die Tatsache, dass sich die einzelnen Regierungen untereinander nur schwer einigen können – siehe das unfruchtbare Ringen der EU- ist nur ein Beispiel für die Unfähigkeit und Ohnmacht der Politik.

Politiker denken in Regierungsperioden. Konzerne agieren letztendlich wie Monarchien und sind auf Dauer angelegt.

Die Medien – und ich meine hier alle Medien – sind Sprachrohre. Letztendlich ist alles, was an Informationen auf unseren Verstand trifft medial vermittelt. Hier ist Otto Normalverbraucher aufs Äußerste gefordert, wem er Gehör schenkt und wem nicht.

Fazit:

Wir haben es im Moment mit einer weltweiten Krise zu tun, die anders als die letzten großen Weltkrisen ohne Waffengewalt ausgetragen wird.

Im Hintergrund der Coronakrise werden marode Systeme – siehe Finanzblasen, übersteuertes Konsumverhalten, veraltetes Bildungssystem, Klimawandel… zusammenbrechen. Corona wird als Ursache dafür herhalten. Das alles wird letztendlich einen Evolutionsschub in vielen Bereichen auslösen.

Wir Menschen sind bis aufs Äußerste gefordert, wach zu bleiben, kritisch zu denken und im Austausch zu sein.

Versuchen wir eine Vision zu entwickeln:

Politik wird souverän- das heißt: Eliten steuern die Geschicke der Menschheit.

Diese Eliten können nur von unten aus dem „Volk“ ermittelt und erwählt werden. Wahlsysteme werden sich grundlegend ändern. Kommunikation in der Politik wird, anders als jetzt, auch von unten nach oben ungehindert möglich sein.

Die Wirtschaft wird von der Politik so gesteuert, dass sie dem Menschen dient und nicht umgekehrt.

Wir Menschen werden politischer, wir wollen Verantwortung füreinander übernehmen. Wir teilen uns einander mit, das heißt wir sprechen offen darüber, was uns beschäftigt und geben uns ehrliche Rückmeldungen. Wesentlich wird sein, dass wir bewusster mit Unterhaltung, Konsum, Zeitvertreib, Ablenkung… umgehen.

Wir entwickeln miteinander Visionen und setzen uns konsequent dafür ein.


Kultur- und Kreativwirtschaft

Jürgen Enninger

Was hat das letzte Jahr mit uns gemacht? Hier mal ein kurzes Brainstorming zu meinem Blick auf 2020. Einerseits höre ich die große Wehklage über den Verlust der Relevanz von Kunst bei gleichzeitigem Unterstreichen ihrer Bedeutung.

Aber welche Bedeutung hat Kunst, wenn ich sie unterstreichen muss, schlimmer noch sie über ermüdende iterative Schleifen durch die Medien getragen wird?

Welche Selbstrechtfertigung liegt dahinter, wenn ich mir und der Gesellschaft erst erklären muss, warum ich das tue, was ich tue, insbesondere wenn es um jahrhundertealte Berufsbilder geht? Eine Frage, die mich seit Beginn des ersten Lockdowns umtreibt.

Aber erst einmal ganz von vorn: am Anfang stand, wie übrigens bei vielen Anderen auch die Unmöglichkeit der Berufsausübung und damit verbunden große Existenzangst. Es folgten die ersten Förderprogramme, es folgte die Erkenntnis, dass diese Programme für einen Großteil der Kunstschaffenden nicht griffen. D.h., die dem Kunstschaffen innewohnende besondere Art der Wirtschaftlichkeit wurde nicht verstanden.

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Sie wurde von der Politik nicht verstanden, aber sie konnte zum Teil auch deswegen nicht verstanden werden, weil sich große Teile der Kunstschaffenden selbst weigerten über ihre Erwerbsbiographien und die damit verbundenen Herausforderungen differenziert zu sprechen.


Wirtschaft beschmutzt Kunst. Auch dieses Tabu führte in Folge zu einer Verweigerung der Wirtschaftspolitik entsprechende Förderprogramme anzulegen und zu einer Öffnung der Kulturpolitik für entsprechende Unterstützungsformen. Wie oft habe ich gehört, den Kunstschaffenden stehen doch die gleichen Programme offen, wie allen.


Die gleichen Programme heißt doch nicht die gleiche Hilfe!
Einem Blinden hilft auch keine Rollstuhlrampe.


Ganz offensichtlich fehlten Organisationen, die erklärten, wie Kulturwirtschaft in ihren diversen Ausprägungen funktioniert. Nicht Künstler, die erklären welche Relevanz #Kunst für die Gesellschaft hat, sondern handfeste Lobbyisten, die im besten Sinne erklären, wie sich das Wirtschaften in dieser Branche strukturiert. Allein in der Musikwirtschaft über 100 Berufsgruppen.


Über 15 Jahre wurde das Begriffspaar Kultur- und #Kreativwirtschaft entwickelt und gestaltet, aber der Kern dieses Begriffs ist nicht angekommen! Es geht ausschließlich um das „Inwertsetzen“ kulturellen Arbeitens!


Das ist nun nach einem Dreivierteljahr Dank Akteuren wie Bernd Schweinar und Carola Kupfer und dabei ganz zentral dem Aufbau des BLVKK Verband gelungen! Lasst uns Strukturen stärken, die Politik und Wirtschaft erklären, wie das Wirtschaften in der Kultur funktioniert, dann können und müssen wir über die Relevanz von Kultur sprechen. Ich hoffe und freue mich auf einen Neustart #Kultur in 2021!! Passt auf euch auf!