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Kunst in Coronazeiten - War wirklich Alles schlecht?...

Im März 2020 veränderte sich unsere Welt. Mit der Ausbreitung des Coronavirus über die gesamte Erdkugel und der Hilflosigkeit von uns Menschen, diese Seuche wieder im Keim zu ersticken, wurde unser Blick auf das Wesentliche reduziert – uns und unsere Lieben zu schützen und durch geeignete Maßnahmen zu versuchen, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.


Der Begriff des #physicaldistancing etablierte sich. Es gab sicherlich viele, besonders alte Menschen, die unter dieser erzwungenen Einsamkeit sehr litten. Diejenigen jedoch, die sich in digitalen Netzwerken austauschen konnten, erlebten aber oft ein Zusammenrücken, ein gemeinsames Entstehen Lassen von Ideen und eine Kommunikation, über die man auch die so notwendige Anerkennung und Inspiration, die wohl jeder von uns benötigt, erhalten konnte.

Simone Naumann, Fotografin und Inhaberin der SMARTphotoschule hat auf der Plattform Facebook eine geschlossene Gruppe von Menschen reaktiviert und erweitert, deren Leidenschaft die Fotografie ist.

Im wöchentlichen Wechsel wurden Fotografiethemen vorgegeben, wie beispielsweise #fotografieathome, #nahdran, #perspektivenwechsel, #farbkontraste, #experimente, #visualstorytelling…. Alle Beteiligten haben sich begeistert auf diese Aufgabenstellungen eingelassen und durch diese Fokussierung nicht nur die Unsicherheit in Coronazeiten zum Teil einfach vergessen, sondern auch unheimlich viel gelernt dabei.

Denn wir konnten beobachten, dass sich der Blick schärft, wenn die Freiräume eingeschränkt werden. Wichtig wurde wieder das Detail, der Bildaufbau, die Farben, die Schatten, die Strukturen, die eigenen Fähigkeiten, die zunehmende Lust am fotografischen Gestalten, die Erweiterung der eingefahrenen Sichtweisen und nicht die 1000. Reisefotografie oder fotografierte Mahlzeit ohne eigentliche Aussage. Und das Schöne dabei war auch, dass wirklich jeder von uns sich beteiligen konnte, da die Mobiltelefone von heute meistens eine sehr gute Kameraausstattung haben.

Alle 14 Tage wurde zusätzlich ein virtueller Stammtisch abgehalten, bei dem ein großer Teil des Abends die professionelle Bildbesprechung war. Wir haben dadurch neue Bekanntschaften machen dürfen, die wir ohne Corona so wohl nicht gemacht hätten, zwar nicht physisch, aber doch face-to-face.

Diese Beobachtung der erweiterten Möglichkeiten durch Einschränkung brachten mich auf die Idee, dieses Erleben in Corona-Zeiten zu einem Projekt zu machen. Da ich es mir nie anmaßen würde, eine Fotografieausstellung ohne professionellen Partner zu präsentieren, habe ich Simone gefragt, ob sie Lust hätte, mit mir gemeinsam an dieser Ausstellung zu arbeiten. Und sie hatte Lust, was mich unheimlich gefreut hat und immer noch sehr freut. Und ich bin mir sicher, dass unser Projekt ein interessantes Projekt wird.

Eva Leopoldi
Ich habe mein „Werkzeug“ immer dabei – denn Motive gibt es immer…